Donnerstag, 12. Februar 2009

Rückblick: Das Erfolgsmodell SMS

Das Handy ist das Konvergenzgerät schlechthin - eine Entwicklung, die Apple mit dem durchschlagenden Erfolg des iPod und später des iPhone vorgespurt hat. Dass ausgerechnet das Handy, das Taschentelefon, das Konvergenzrennen machen würde, ist dem SMS zu verdanken: dem short message service, der ursprünglich gar nie als Dienst fürs Publikum gedacht war.

Der SMS-Dienst wurde Mitte der 80er Jahre vom finnischen Ingenieur Matti Makkonen erfunden. SMS, wie wir es heute kennen, hatte er überhaupt nicht im Sinn – Makkonen suchte lediglich nach einer Möglichkeit für Mobilfunkbetreiber, ihren Kunden eine simple Nachricht zukommen zu lassen, zum Beispiel, wenn der Handydienst mal wieder überlastet war. Daher auch die Beschränkungen – eine SMS fasst auch heute noch höchstens 160 Zeichen.

Makkonens Idee überzeugte – und das weit mehr, als er sich je erträumt hätte. SMS fand Eingang in den Mobilfunkstandard GSM, und rund ein Jahr nach dessen Einführung, am 3. Dezember 1992, ging das erste, sozusagen historische SMS von einem PC an ein Handy im britischen Vodafone-Netz. Der Text, „merry christmas“, war zwar nicht ganz so historisch, aber trotzdem: Als 1993 die ersten SMS-fähigen Handys auf den Markt kamen, reagierte das Publikum so begeistert, dass ausgerechnet diese mühselige Tipperei auf den winzigen Tasten dem Mobiltelefon erst so richtig zum Durchbruch verhalf.

Letztes Jahr, so schätzt die amerikanische Marktforschungsfirma Gartner, wurden weltweit 2,5 Billionen SMS verschickt. Dieses Jahr sollen es gar 3,3 Billionen sein. Wäre jedes dieser SMS durchschnittlich 10 Zentimeter lang, reichten sie alle zusammen bis zum Mars und wieder zurück.